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Mein Naturgarten

  • Mein Naturgarten

Mein Naturgarten

Hier möchte ich einen Einblick in meinen Naturgarten geben. Diese Seite bietet einige praktische Hinweise zur Anlage solcher Gärten - vor allem aber soll die Bildergalerie einen Eindruck vermitteln und zum Nachmachen inspirieren.

Mein Garten ist mit einer Fläche von ca. 270 m2 eher ein kleinerer Naturgarten, leicht abfallend, aber im Wesentlichen ohne Geländestufen. Das Designkonzept ist kleinräumig, die Gestaltung schaffft verschiedene abgegrenzet Räume und Nischen, in denen Sitzmöglichkeiten geschaffen werden; dazwischen schlängelt sich ein Weg - gerade Formen werden vermieden. Mein ökologisches Leitmotiv ist, möglichst viele verschiedene Standorte zu schaffen, und möglichst viele verschiedene für die Natur (v.a. Schmetterlinge, Insekten, Vögel) wertvolle Pflanzenarten anzusiedeln. Die folgenden Elemente habe ich dazu verwendet:

  • Trockenmauer/Steingarten: Im südlichen Teil des Gartens habe ich einen Steingarten bestehend aus zwei sich gegenüberliegenden mit Trockenmauern umfassten Aufschüttungen bis in eine Höhe von 50-70cm angelegt, die insbesondere auch eine geschützte Sitzecke bilden. Der Sitzplatz ist zum Sichtschutz durch eine Wildrosenbepflanzung eingefasst, allerdings kann z.T. auch der Bewuchs durch Hochstauden diesem Zweck dienen. Der Steingarten liegt vollsonnig, er ist bepflanzt mit einer sonnig/trockenen Pflanzengesellschaft. Auf der östlichen Seite wurde durch ein Substrat mit 0/32er Mineralgemisch (oben 0/16 mit 20 Liter eingerechtem Kompost pro m2) ein durchlässiger, magerer Boden erzeugt.
    Ich habe ich vorbehauene Muschelkalksteine (Maße 20-40cm x 10-15cm x 15-20cm LxHxT) verwendet (die natürlich ohne Putz aufeinander geschichtet werden). Die verhältnismäßig filigrane Steingröße ist in Natursteinzentren etc. gar nicht so leicht zu bekommen. Man sollte m.E. aber unbedingt sicherstellen, für die jeweilige Lage nicht zu große Steine zu kaufen, da die Mauer sonst schnell zu klobig wirken kann. I.d.R. ist es unbedingt erforderlich, vorbehauene Steine zu beziehen. Es ist zudem sehr hilfreich, gute Handwerker zu haben, die die Steine noch weiter bearbeiten können.
  • Kleiner Naturteich und Regenwasserversickerung: Mein Teich hat etwa runde Form (ca. 2,70 m Durchmesser) mit drei Tiefenzonen (0-20 cm, 40cm, 80 cm). Der Teich wird durch den Überlauf unserer 2000l-Zisterne mit Wasser versorgt (die wiederum von ca. 40 m2 Dachfläche gespeist wird); der Teich hat wiederum einen Überlauf in eine mit Kies gefüllte Versickerungsgrube (ca. 1 m3). So wird das Regenaufkommen der Dachfläche eines ganzen Reihenhauses (über das gesamte Jahr) versickert, statt in die Kanalisation abgeleitet zu werden. Der Teich wurde mit nährstoffreichem Untergrund angelegt, beim Bau aber direkt sehr dicht mit einheimischen Wasserpflanzen bepflanzt, um schnell einen natürlichen Bewuchs zu erreichen und den Nährstoff- und Sauerstoffhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen - dies hat nach bisheriger Erfahrung gut funktioniert. Ein besonderer Aspekt unseres Teiches ist ein ca. 60 cm breiter Steg, auf dem man (oder zwei Kinder) über der Tiefezone schwebt und die Beine ins Wasser baumeln lassen kann. Dieser Steg hat sich zudem als für die Pflege sehr komfortabel herausgestellt.
  • Naturnaher Blumen-Schotter-Kiesweg mit 20 cm Fundament aus 0/32 Mineralgemisch sowie eine 5 cm Deckschicht aus 0/8 Mineralgemisch (wassengebundene Wegedecke) mit ca. 10 liter/qm eingerechtem Kompost. Auf allen Wegbereichen, die nicht regelmäßig begangen werden, können Pflanzen wachsen (mager/trocken).
  • Saumbeflanzung  auf sonnig/halbschattiger Nordwestseite zur Straße auf nährstoffarmen bis moderat nährstoffhaltigem Boden, mit Natursteinelementen. Die Fläche existiert seit etwa 7 Jahren und entwickelt sich kontinuierlich weiter, ohne eine Neuansaat zu erfordern.  Meine Saumbeflanzungen erhalten nur jeweils im Frühjahr eine Maad. Zu diesem Zeitpunkt entferne ich auch Setzlinge, zu dominante Pflanzen sowie Gräser.
  • Totholzelemente: Einen ökologischen und dekorativen Bestandteil meines Naturgartens bilden naturnahe Totholzelemente. Zum einen verwende ich diese als Beetbegrenzung (Äste mit Durchmesser bis 15 cm), zum anderen als Totholzhaufen/-ansammlungen.
  • Topfgarten: Der Topfgarten ist ein bekanntes Naturgartenelement. Wildpflanzentöpfe wirken, an ausgewählten Stellen im ganzen Garten verteilt, sehr dekorativ, ich selbst habe ihn aber i.W. auf einer versiegelten Einfahrt direkt vor dem Haus sowie als Einfassung unserer Terrasse beschränkt. Grund ist, dass der Pflege(=Gies)aufwand eines Topfgartens nach meiner Erfahrung bedeutend höher ist als bei dem restlichen Garten.
  • Nisthilfen für Wildbienen. An überdachter, sonnenexponierter Wand mit süd-ost-Ausrichtung direkt an der Terasse habe ich eine große Nisthilfe für Wildbienen (siehe Nisthilfen für Wildbienen) angebracht. Die Nisthilfe befindet sich direkt an/über unserem Terassentisch, aber das macht keinerlei Probleme. Da die Wildbienen absolut friedlich sind, ist auch noch nie jemand gestochen worden, obwohl es v.a. im März zur Flugzeit der Mauerbienen zugeht wie neben einem Bienenstock. So ist die Nisthilfe vor allem für die Kinder ein Ort des Staunens und der unmittelbaren Naturerfahrung.